Hausratversicherung: Schadenverhütung ist wichtiger als Versicherung

Die Hausratversicherung versichert das eigene Inventar des Hauses oder der Wohnung gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Einbruch-Diebstahl. Auf Wunsch kann der Gefahrenkatalog auch um sogenannte Elementargefahren wie Überschwemmung, Hochwasser oder Erdbeben erweitert werden. Außerdem sind häufig Fahrräder bis zu einem bestimmten Wert bereits eingeschlossen oder können zusätzlich versichert werden. Die Leistung erfolgt auf Basis einer Neuwertentschädigung. Der Versicherer übernimmt somit alle Reparaturkosten bis zur neuwertigen Wiederbeschaffung im Falle des Totalschadens oder des Einbruch-Diebstahls.

 

Zielgruppe:                                                               alle

Schadenpotenzial:                                                     30.000 € - 200.000 €

Priorität:                                                                   mittel bis hoch

 

Wichtiger zum Schutz vor Einbruch-Diebstahl als eine Hausratversicherung sind mechanische Sicherungen des Hauses/Wohnung vor Einbrechern. Die Hausratversicherung leistet zwar Entschädigung für die entwendeten Sachen, kann aber den psychischen Schaden bei den Bewohnern durch das Wissen, dass ein Einbrecher das eigene Haus/Wohnung betreten hat, nicht mindern. Es ist für alle Bewohner wichtiger, dass ein Einbruch durch mechanische Sicherungsmaßnahmen erst gar nicht stattfindet oder zumindest nicht vollendet werden kann.

Professionelle Einbrecher nehmen sich etwa 15 Minuten Zeit für einen Einbruch, davon sind 5 Minuten für das Eindringen geplant. Sie versuchen es meistens durch die Haustür, die Garten- oder Balkontür, gekippte Fenster oder Kellerfenster/-öffnungen. Es wird dringend empfohlen, diese Zugänge durch eine mechanische Sicherung zu sichern. Fenster und Türen sind immer geschlossen zu halten oder durch ein eigenes Metallgitter zu sichern. Wenn dabei noch spezielle Türschlösser mit erhöhter Sicherheit verwendet werden, ist bereits viel getan.

Eine Alarmanlage bringt in der Regel keinen Nutzen, da es professionelle Einbrecher nicht erschreckt. Sie wissen, dass Hilfe bei Alarm nicht vor 20 Minuten zu erwarten ist.

 

Tipps:

 

  • Ein Einschluss von Elementargefahren in den Deckungsumfang ist für jedes Haus empfehlenswert. Dies gilt auch für Wohnungen, die im Erdgeschoss oder im 1. Obergeschoss liegen. Der Preiszuschlag von höchstens 150 € im Jahr ist minimal im Verhältnis zu der Höhe möglicher Schäden.
  • Wenn Fahrräder vorhanden sind, sollten ihr Diebstahl in den Deckungsumfang aufgenommen werden. Hierbei ist auf eine ausreichende Versicherungssumme zu achten. Der Einschluss von Fahrräder in die Hausratversicherung ist meistens günstiger als eine separate Fahrradversicherung.
  • Bei der klassischen Hausratversicherung kennt man die Leistungskürzung durch Unterversicherung. Dies gilt, wenn die vereinbarte Versicherungssumme niedriger als die Summe der Neuwerte der versicherten Sachen ist. Eine mögliche Kürzung kann durch die Vereinbarung eines Unterversicherungsverzichtes verhindert werde. Der Versicherer ist hierzu bereit, wenn die Beitragsberechnung auf Basis der qm-Wohnfläche erfolgt. Dies ist zu empfehlen.
  • Überspannungsschäden durch Blitz sowie Sachschäden durch Vandalismus sollten im Deckungsumfang enthalten sein.
  • Auf den Ausschluss einer Leistungskürzung bei grob fahrlässig herbeigeführten Schäden ist zu achten.
  • Die Provision für den Versicherungsvermittler beträgt zwischen 20 % und 30 % im Jahr. Diesen Betrag bekommt er jedes Jahr und nicht nur im Jahr der Beratung mit Versicherungsabschluss. Hausratversicherungen mit einen Netto-Tarif, d.h. ohne Berücksichtigung von Provisionen, sind um 20 % bis 30 % günstiger.

 

 

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