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Altersvorsorge: Zur Sicherung des Einkommens im Alter unverzichtbar (1.Teil)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Altersvorsorge:

 

  • Immobilien  
  • Aktien
  • Fonds
  • Anleihen
  • Unternehmensbeteiligung
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Private Versicherungen
  • Bargeld

Um sie mit Blick auf ihren Nutzen für die Altersvorsorge zu unterscheiden, sind sie nach folgenden Kriterien zu untersuchen:

 

  • Risiko der Kapitalanlage
  • Lebenslange Absicherung
  • Liquidierbarkeit
  • Staatliche Zulage
  • Steuerliche Anreize
  • Aufwand für persönliche Überwachung

Von besonderer Bedeutung für die Altersvorsorge sind speziell die Kriterien Risiko, lebenslange Absicherung und persönliche Überwachung. Zum Lebensende hin sollte die Anlage mit geringem Risiko ausgestattet sein, um das Kapital zur dauerhaften Absicherung des Lebensstandards zu erhalten.

Eine lebenslange Absicherung ist wichtig, wenn man sich selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr intensiv um die Kapitalanlagen kümmern kann. Gerade in den letzten Jahren seines Lebens möchte keiner einen Einbruch der Werte der Kapitalanlagen erleben und im schlimmsten Fall ohne laufende monatliche Zahlungen dar stehen.

Der Möglichkeit des persönlichen Einsatzes zur Überwachung des vorhandenen Kapitals geht automatisch zurück, wenn man älter und kranker wird. Es ist sinnvoll, Kapitalanlagen für die Altersvorsorge zu wählen, die keiner eigenen persönlichen Überwachung bedürfen.

Unter den genannten Kriterien lassen sich die Möglichkeiten der die Altersvorsorge wie folgt einteilen:

 

 

 

 

 

 

     Kriterien

 

Kapital-

anlage

Risiko der

Kapital-

anlage

Lebens-lange Ab-

sicherung

Aufwand:

Persönliche

Über-wachung

Liquidier-barkeit

Staatliche

Zulage

Steuerliche

Anreize

 

Immobilien

 

 

 

gering

 

Ja

 

      hoch

 

langfristig

 

Nein

 

Ja

 

Aktien

 

 

 

hoch bis mittel

 

Nein

 

      hoch

 

kurzfristig

 

Nein

 

Nein

 

Fonds

 

 

 

mittel

 

Nein

 

     gering

 

kurzfristig

 

Nein

 

Nein

 

Anleihen

 

 

 

mittel bis gering

 

Nein

 

     gering

 

kurzfristig

 

Nein

 

Nein

Unterneh-mensbeteili-gung

 

 

mittel

 

Nein

 

      hoch

 

langfristig

 

Nein

 

Nein

Betriebliche

Altersvor-sorge

 

 

gering

 

Ja

 

      Nein

 

nicht
sinnvoll

 

Nein

 

Ja

Private

Versiche-rungen

 

 

gering

 

Ja

 

      Nein

 

nicht sinnvoll

 

Ja

 

Ja

 

Bargeld

 

 

 

gering

 

Nein

 

      hoch

 

      ---

 

Nein

 

Nein

 

Bei Immobilienbesitz sind zwei der wesentlichen Kriterien als Altersvorsorgeprodukt erfüllt. Das Risiko der Anlage ist bei guter Lage gering. Auch die lebenslange Absicherung durch Mieteinnahmen oder Selbstnutzung sind erfüllt. Durch die Notwendigkeit der zumindest sporadischen persönlichen Überwachung der Immobilie (bei Mieterwechsel oder Instandhaltung) ist das dritte Kriterium nicht vollständig erreicht. Aber es gibt durch Vollmachten auf Familienangehörige oder Freunde die Chance, Abhilfe zu schaffen. Der steuerliche Anreiz bei Immobilien beschreibt die Möglichkeit, bei Verkauf einer vermieteten Immobilie, die mindestens 10 Jahren im eigenen Besitz ist, keine Steuern auf den Differenzbetrag zwischen Verkaufs- und Anschaffungspreis zahlen zu müssen.

Aktien sind bei einer risikofreudigen Einstellung zum Umgang mit Kapitalanlagen grundsätzlich eine gute Möglichkeit. Als Altersvorsorgeprodukt sind sie allerdings wenig geeignet. Das Risiko ist bei Standardwerten mindestens mittel, bei kleineren Unternehmen vereinzelt auch hoch. Von einer lebenslangen Absicherung kann nicht gesprochen werden, weil Unternehmen immer mit der Gefahr leben, Konkurs anmelden zu müssen. Außerdem bedeuten die Schwankungen im Aktienmarkt immer die Gefahr, die Aktien bei dringendem Liquiditätsbedarf zu einem Zeitpunkt verkaufen zu müssen, bei dem der Wert der Aktien auf einem Tiefpunkt liegt. Aktien müssen ständig persönlich überwacht werden. Dies ist im Alter und bei Krankheit persönlich häufig nicht mehr zu gewährleisten.

Fonds sind ähnlich wie Aktien für die Altersvorsorge zu betrachten. Sie haben zwar ein niedrigeres Risiko und müssen weniger persönlich überwacht werden, können aber nicht gänzlich unbeobachtet bleiben. Auch bei Fonds ist ein Preisverfall nicht auszuschließen.

Ähnliches gilt für Anleihen, die regelmäßig nach Ablauf der Laufzeit neu angelegt werden müssen. Durch die meist lange Laufzeit sind sie allerdings durchaus als Zusatzprodukt für die Altersvorsorge vorstellbar, obwohl die Rendite bei Anleihen aus sicheren Ländern wie Deutschland wenig attraktiv ist.

Eine Unternehmensbeteiligung am eigenen Unternehmen oder Unternehmen aus dem Familienbesitz hat häufig einen hohen Wert und ist als Kapitalanlage sehr attraktiv, aber als Altersvorsorgeprodukt nicht geeignet. Das Risiko ist mittel, die lebenslange Absicherung fraglich, die persönliche Überwachung notwendig und die Liquidierbarkeit langfristig. Es gibt keine staatliche Zulage und keine steuerliche Anreize.

Bei Rentenversicherungen sind generell alle Kriterien als Altersvorsorgeprodukt erfüllt. Das Risiko aus den Kapitalanlagen ist bei den klassischen Rentenversicherungen gering. Bei Wahl der Anlageform Fondsversicherungen, sei es als Fonds- oder Indexpolice, liegt das Risiko etwas höher, wird aber in den meisten Fällen durch aktives Steuern der Versicherungsunternehmen begrenzt. Eine Rentenzahlung erfolgt in der Regel lebenslänglich. Eine persönliche Überwachung der Kapitalanlage ist im Normalfall nicht vorgesehen. Versicherungen sollten grundsätzlich nicht vorzeitig liquidiert werden, da ansonsten große Abzüge wegen der Stornokosten drohen. Bei der passenden Wahl gibt es staatliche Zulagen und steuerliche Anreize.

 

Bargeld oder der „Sparstrumpf unter dem Bett“ sind als Kapitalanlage wegen dem ständigen Wertverlust durch die laufende Inflation – und sei es nur 2 % jährlich - ungeeignet, als Altersvorsorgeprodukt genauso. Bargeld bietet keine lebenslange Absicherung und bedarf ganz besonders der persönlichen Überwachung.

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